Freitag, 16. Juni 2006

Neue erkenntnisse

Nachdem die aktivitäten meiner kleinen, dünnen fingerchen nun entdeckt worden waren, musste ich nach neuen wegen suchen, meiner experimentierfreudigkeit zu mehr freiheit zu verhelfen. eine davon waren die täglichen mittagsschläfchen, zu denen ich noch weit bis ins schulkindalter verdonnert wurde.
„das kind ist reichlich blass“, pflegte meine mutter zu sagen und glaubte, ein stündchen schlaf würde auch bei mir die wiederherstellung dessen fördern, was landläufig unter einer gesunden gesichtsfarbe verstanden wird. doch der grund für meine rosigen wangen und leuchtenden augen lag immer noch an meinen kleinen helferlein, welche mich, sobald sich die tür meines kinderzimmers geschlossen hatte, unter der decke da zu massieren begannen, wo es mir am angenehmsten war. dass ich dabei so gut wie kein geräusch machen durfte und die tatsache, jederzeit dabei entdeckt werden zu können, machten dieses ritual zu einer schieren köstlichkeit.

nach acht volksschuljahren beschlossen meine eltern, meine erziehung von nun an in die hände katholischer ordensfrauen zu legen. so kam ich also in ein internat. ein altes franziskanerinnenkloster, gelegen auf einem hohen berg fern jeglicher irdischer versuchung. 45 mädel in einem klassenraum, in einem dormitorium, im silentium und beim hofgang, welcher meist von schwester leonie beaufsichtigt wurde, einer gestrengen, aber dennoch gerechten matrone mit alterslosem gesicht. sie leitete auch den wöchentlichen töpferkurs, eine willkommene abwechselung unter uns mädchen, da wir hier auch auf kameradinnen der anderen klassen trafen und außerdem freie unterhaltung gestattet war. dies und ein freier ausgang, welcher sich im zweiwöchentlichen turnus vollzog, waren die zunächst die einzigen freuden, die mir und meinen leidensgenossinen zu teil wurden.

in dieser zeit freudete ich mich mit rebecca an, einem dünnen, schüchternen mädchen mit langen aschgrauen zöpfen und hellbrauen augen in einem fahlem gesicht. Ihre lidränder waren von einer farbe, welche johannisbeeren inne ist, bevor die frucht vollständig gereift ist. oft hörte ich sie nachts in die kissen schluchzen. Sicher war sie genau so unglücklich wie ich.

nun lebte ich schon drei lange monate hinter den mauern dieser schier uneinnehmbaren festung, schon gar nicht von einem so kleinen mädchen wie ich es war. meine kleinen helferlein hatten in dieser zeit nicht einmal die chance gehabt, mir meine gewohnten leibesfreuden zu bereiten. da, eines nachts, hörte ich es neben meinem bett atmen. Nein, ich hörte es nicht, ich konnte ihn sogar spüren, den zögernden atem, wie er in meinen nacken blies. Ich wandte mich diesem atem zu und da stand sie: rebecca, tränenschimmernde augen, zitternd.

„darf ich zu dir in bett kommen. Ich hab so schreckliche angst.“ ich konnte sie kaum verstehen, so leise war ihr stimmchen. ich hob mein plumeau und rückte behutsam an den rand meiner matratze. mit dem hauch einer bewegung schlüpfte rebecca neben mich unter die decke. nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn eine der anderen aufgewacht und womöglich die aufsichtführende schwester gerufen hätte. ausschluss vom töpferkurs für mindestens drei wochen oder gar eine monatliche ausgangssperre.

so lagen wir denn eine weile dicht an dicht gekuschelt und wagten kaum zu atmen, geschweige denn, uns zu bewegen. und da war es plötzlich wieder, dieses gefühl, dieses erregende des nicht erwischt werden dürfens.

„rebecca, darf ich dir was zeigen?“ und ohne ihre antwort abzuwarten, ließ ich die helferlein der linken hand unter ihr nachtkittelchen gleiten. rebecca sprach nicht, bewegte sich nicht, nur ihr atem wurde schneller, ein wenig lauter. meine fingerspitzen begannen zu vibrieren, ich spürte meine zunge über meine lippen gleiten. wie von selbst fuhr meine rechte, freie hand an die lippen des tieferen, nasseren mundes ...

so spielte ich mit ihr und mir und wir beide lagen still und atmeten flach und unsere körper waren wie zwei elektrische teilchen, flirrend, suchend, wollen, doch äußerlich ganz unverdächtig. zwei brave zehnjährige mädchen, zusammengerückt wegen eines schlechten traumes, der sie hin und wieder ein wenig aufstöhnen lässt, sie einen leichten duft verströmen lässt und leise erzittern.

wir wurden nicht entdeckt in dieser nacht und auch in keiner anderen. und nicht am tage beim gartenschuppen, ja wir schafften es sogar unter den augen der wachsamen, strebsamen strengen franziskanerschwestern, uns unbemerkt an unseren wunderbaren stellen zu berühren bis unsere hände nass wurden.

und es kam, wie es kommen musste, ein paar jahre später, es war november, wir hatten ausgang. aber davon erzähle ich morgen...

noblesse horizontale

ein callgirl erinnert sich

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danke DIR NOCH MEHR
beeindruckend und toll geschrieben.......
roman libbertz (Gast) - 23. Feb, 15:48

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